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Wer hätte je gedacht, dass die Bedeutung des Urlaubs für viele junge Menschen dahingehend wichtig sein wird, wie und wo man am besten Selfies machen kann. Kaum eine Sehenswürdigkeit oder ein Kultur-Denkmal auf dieser Welt, das nicht von Menschenmassen mit Selfie-Sticks umringt ist, die ihr Gesicht damit verewigen wollen. Was steckt dahinter? Ein simpler Gesellschafts-Trend oder doch die Ausprägung eines modernen Narzissmus im digitalen Zeitalter?

Grundsätzlich ist das Selbstbildnis uralt. Bereits in der Antike erstellten griechische Gelehrte und römische Herrscher der Adelsklasse Selbstportraits in Form von Büsten. Und bereits damals kam diese Selbstdarstellung nicht immer gut an. Der griechische Bildhauer Phidias verewigte sich auf einem Schild einer von ihm geschaffenen Athene-Statue und landete dafür im Kerker.

Selfies waren bereits in der Vergangenheit nicht immer gern gesehen

Durch die Zeitgeschichte hindurch gab es immer wieder positive und negative Entwicklungen in Bezug zum Selbstbildnis, sei es als Büste oder auf Leinwand. In der Renaissance war es beispielsweise ein No-Go, ab dem 15. und 16. Jahrhundert startete dagegen einer neuer Trend unter den Malern, sich selbst unter Menschengruppen darzustellen. Prominente Beispiele sind hier Albrecht Dürer oder Jan van Eyck.

Nach Erfindung der Fotografie schließlich erhielt die Selbstablichtung eine vollkommen neue Popularität. Dank langer Belichtungszeit und genügend Zeit brauchte man auch noch kein Selfie-Stick.

Soziale Medien verhelfen Selfie zum Erfolg

Doch geriet die Selfie-Fotografie mit digitalen Fotokameras und anschließend Smartphones erst so richtig in Schwung. Dank sozialer Medien wie Twitter, Facebook oder Instagram erhielten die digitalen Selbstbildnisse auch Kanäle, um sich sofort und massenhaft auf der Welt zu verbreiten.

Aber woher rührt dieses zwanghafte Verlangen, sich selbst und ein Teil der Welt für immer (digital) festzuhalten. Die Annahme, dass dies immer egozentrierte Selbstdarsteller sind, ist dabei zu kurz gedacht. In Wahrheit stellt diese Gruppe den geringsten Anteil an Selfie-Fotografen dar. Viele machen Selfies aus dem einfachen Grund, um ihre Follower, darunter Freunde und Familie, lediglich zu informieren, wo man gerade ist und was man macht. Andere nutzen Selfies schlicht, um eine Autobiografie zu erstellen, um Momente in ihrem Leben festzuhalten. Denjenigen geht es gar nicht um Feedback, sie machen die Bilder lediglich für sich selbst.

Influencer verdienen mit Selfies Geld

Heutzutage hat sich der Selfie-Trend dahingehend entwickelt, dass es nicht nur eine Mode-Erscheinung, sondern eine kommerzielle Komponente erhalten hat. Influencer verdienen mit Selfies samt Produktpräsentation Geld. Unabhängig davon, ob man Selfies für gut oder schlecht hält, stellen sie einen aktuellen Bestandteil unserer Gesellschaft dar. Die weitere Entwicklung bleibt spannend.

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