Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind beliebt und in unserem Alltag nahezu täglich präsent geworden. Dabei gibt es viele Ideen und Möglichkeiten, den Alltag “grüner” zu gestalten und etwas Positives für die Umwelt beizutragen. Auch Eventmanager können sich dem Trend nicht entziehen und sind gefordert, ihre Veranstaltungen unter nachhaltigen Aspekten umzugestalten. Dabei hat sich in den letzten Jahren jedoch ein Praktik entwickelt, welche die “grüne Veranstaltung” lediglich vortäuscht. Unter dem Begriff “Greenwashing” wird die Taktik verstanden, sich nachhaltiger und umweltbewusster zu geben, jedoch in wahrhaft wenig bis gar nichts in diese Richtung zu unternehmen. Dies kann beispielsweise ein Produkt sein, aber auch ein Service oder in der Event-Branche eben eine Veranstaltung.

Fataler Greenwashing Versuch: Ölkonzern BP

Ein geradezu kurioses Beispiel für ein Greenwashing Versuch stellt beispielsweise der Versuch des Ölkonzerns BP vor etwa 10 Jahren dar. Das Unternehmen startete Kampagnen, um die Ölförderung im Kontrast zu Umweltschutz als etwas Positives darzustellen. So hat das Unternehmen beispielsweise sein Logo zu einer Sonne geändert, weil man in Solarenergie investieren wollte. Sogar der Slogan wurde von “British Petroleum” in “Beyond Petroleum” umgetauft. Tatsächlich flossen jedoch nur 3 Prozent der Ausgaben von BP in Solarenergie, der Rest verblieb weiterhin bei Erdöl. Auch nach der Katastrophe um der Tiefsee-Ölplattform Deepwater Horizon im Jahr 2010 versuchte BP, immer weiter sein Firmenimage durch Greenwashing aufzuhellen. Mit mäßigem Erfolg. Und noch derber Kritik.

Greenwashing bei Events: Event-Manager riskieren mit Greenwashing negative Kritik

Genau dies sollten sich auch Veranstalter zu Herzen nehmen. Auf Nachhaltigkeit zu setzen und diese zu bewerben und es letztlich nicht umsetzen, kann sich als fatal erweisen und nach hinten losgehen. Und zwar in negativer Kritik der Teilnehmer, die sich in ihrem Vertrauen getäuscht sehen, Events des Veranstalters in Zukunft meiden oder noch schlimmer, Negativ-Presse machen. Ob Nachhaltigkeit beim Catering, Reduzierung der Strom- oder Heizkosten, das Vermeiden von Papp-Bechern beim Kaffee-Automaten oder Plastikflaschen, es gibt viele Möglichkeiten, ein Event grüner zu machen. Doch dies muss auch wirklich in der Praxis geschehen, nicht nur mit etwas grüner Farbe oder einem Etikett vorgegaukelt werden. Deswegen sollte gründlich überprüft werden, ob die Produkte und Services, die man für ein Event vorgesehen hat, auch wirklich “grün” sind oder man aus Versehen lediglich Greenwashing bei Events betreibt.

 

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